Bei Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit (medizinisch Laktosemalabsorption) wird der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker, als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzym Laktase nicht verdaut. Etwa 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung hat eine Laktoseintoleranz, nur einige Populationen verfügen über eine Persistenz (langfristiges Fortbestehen) der Laktaseaktivität im Erwachsenenalter.

 

Alle (gesunden) neugeborenen Säugetiere bilden während ihrer Stillzeit das Enzym Laktase, das das Disaacharid Milchzucker in die verwertbaren Zuckerarten D-Galaktose und D-Glukose spaltet. Im Laufe der natürlichen Entwöhnung von der Muttermilch sinkt die Aktivität der Laktase auf etwa 5–10 % der Aktivität bei der Geburt. Das gilt für den Menschen und alle anderen Säugetiere. Nur bei Populationen, die seit langer Zeit Milchwirtschaft betreiben, hat sich eine Mutation durchgesetzt, die dazu führt, dass auch noch im Erwachsenenalter genügend Laktase produziert wird (Laktasepersistenz). Vermutlich liegt das daran, dass die höhere Laktaseaktivität einen Selektionsvorteil (Mineralstoffe, Nährwerte) für diese Gruppen bot.

Bei mangelhafter Laktaseaktivität gelangt ungespaltener Milchzucker beim Menschen bis in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien aufgenommen und vergoren wird. Als Gärungsprodukte entstehen Laktat (Milchsäure) und die Gase Methan (CH4) und Wasserstoff (H2). Die Gase führen unter anderem zu Blähungen, die osmotisch aktive Milchsäure zu einem Wassereinstrom in den Darm. Letzteres resultiert in Durchfall. Das Fehlen des Laktaseenzyms geht allerdings nicht immer mit diesen Symptomen einher. In diesem Fall spricht man von Hypolaktasie oder genauer von Laktosemaldigestion (Laktose-Fehlverdauung). Abbauprodukte der Bakterien verursachen dann andere Symptome.

 

In Asien und Afrika betrifft die fehlende Laktasepersistenz den größten Teil der erwachsenen Bevölkerung (90 % oder mehr), in Westeuropa, Australien und Nordamerika sind es 5–15 % (bei hellhäutigen Menschen). In Deutschland leiden nach Schätzungen 15–25 % der Gesamtbevölkerung an einer Milchzuckerunverträglichkeit. Fehlende Laktasepersistenz gilt nur in Ländern mit verbreiteter Laktasepersistenz als Nahrungsmittelunverträglichkeit, in allen übrigen Ländern ist dies der Normalzustand bei Erwachsenen.

 

Der Grund für eine mangelhafte Laktaseaktivität ist ein angeborener oder erworbener Mangel dieses Enzyms. Die Laktoseintoleranz darf jedoch nicht mit der Milcheiweißallergie verwechselt werden. Bei der Milcheiweißallergie, auch Kuhmilchallergie genannt, handelt es sich um eine aktive Immunreaktion aufgrund einer echten Allergie gegen Kuhmilch-Eiweiß. Bei Säuglingen kommt diese Allergie im Gegensatz zu Erwachsenen häufiger vor.

 

Ähnliche Symptome kommen bei Menschen mit einer Intoleranz für Fruchtzucker (Fruktose), der sogenannten Fruktosemalabsorption, vor. Wiederum können die Symptome bez. Laktoseintoleranz und Reizdarmsyndrom gewisse Ähnlichkeiten aufweisen.

 

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Die Seite ist sehr ansprechend gemacht, strukturiert, gut recherchiert und die Rezepte sind vielfältig, trotz der verschiedenen Einschränkungen.